MEDIZIN & HEILUNG

Erkältung behandeln & schnell loswerden

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Erkältung

Jan Schwenkenbecher, Wissenschaftsjournalist

Erkältung oder grippaler Infekt? Wie Sie Symptome richtig deuten sowie Schnupfen, Fieber & Co. richtig behandeln und optimal vorbeugen.

Inhalt

Was ist eine Erkältung?
Die Erkältung behandeln und schnell loswerden
Hausmittel gegen eine Erkältung
Erkältung in der Schwangerschaft
Wie lange ist eine Erkältung ansteckend?
Symptome und Verlauf der Erkältung
Wann zum Arzt bei einer Erkältung?
Der Erkältung vorbeugen: Händewaschen
Ursachen der Erkältung
Erkältung oder Sommergrippe?

Was ist eine Erkältung?
Eine Erkältung ist eine Infektion der oberen Atemwege. Sie geht mit trockenen Schleimhäuten, Kopfschmerzen, Müdigkeit, laufender Nase, manchmal Fieber und häufig Husten einher und dauert ein bis maximal zwei Wochen. In mehr als vier von fünf Fällen verursacht ein Virus die Infektion und löst die Symptome aus. Ärzte nennen eine Erkältung auch grippaler Infekt. Im Vergleich zu einer Grippe sind die Symptome bei einer Erkältung jedoch deutlich harmloser und verschwinden meist nach ein paar Tagen von alleine.

Die Erkältung ist weltweit die häufigste Krankheit. Wegen ihr suchen die meisten Menschen einen Arzt auf und sie ist für die meisten Fehltage in der Schule oder am Arbeitsplatz verantwortlich. Erwachsene erkranken etwa zwei bis vier Mal im Jahr an einer Erkältung, bei Kindern kommt eine Erkältung jedes Jahr sogar bis zu acht Mal vor. Jungs sind öfter betroffen als Mädchen.

Die Erkältung behandeln und schnell loswerden
Um eine Erkältung schnell loszuwerden, gibt es verschiedene Wege. Normalerweise klingen die Symptome innerhalb von zwei bis drei Tagen von alleine wieder ab. Wer dennoch etwas gegen sie unternehmen möchte, dem bieten sich von Schmerzmitteln wie Ibuprofen über pflanzliche Arzneien und einem Erkältungsbad bis hin zu altgedienten Hausmitteln verschiedenste Möglichkeiten.

Ibuprofen bei Erkältung und andere Medikamente
Ärzte empfehlen als Medikament häufig Schmerzmittel wie Ibuprofen, um die Abgeschlagenheit sowie Kopf-, Hals-, Ohren- oder Gliederschmerzen zu lindern. Daneben bewirkt Ibuprofen, dass Erkrankte seltener niesen müssen. Außer Ibuprofen senken Medikamente wie Paracetamol und Acetylsalicylsäure (ASS) nachweislich die Erkältungssymptome.

Gegen eine verstopfte Nase helfen abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays. Sie wirken bis zu acht Stunden lang, sollten jedoch nicht länger als sieben Tage am Stück eingesetzt werden.

In der Regel genügt es, die Symptome mit Ibuprofen oder Paracetamol zu behandeln und eventuell noch ein Nasenspray zu verwenden. Für andere „Erkältungsmittel“ haben Forscher keine vergleichbare lindernde Wirkung beobachtet.

Wer dennoch lieber pflanzliche Arzneimittel verwenden möchte, für den kommen Cineol und Myrtol, aber auch Pelargonium-Extrakte in Frage. Auch sie lindern die Erkältungssymptome, allerdings nicht so effektiv wie die herkömmlichen Mittel. Sie wirken erst mit einer Verzögerung von vier bis sieben Tagen.

Die Wirkung von Nasenduschen und Nasenspülungen ist umstritten. In einigen Studien beobachteten Forscher zwar, dass ihr Einsatz die Erkältungssymptome leicht mildert. Da es so gut wie keine Nebenwirkungen gebe, könnten Nasendusche und Nasenspülung ergänzend eingesetzt werden, so die Forscher. Wird die Nase jedoch zu häufig gespült, reizt das die Nasenschleimhäute, weswegen manche Experten vom Gebrauch abraten. In jedem Fall sollte nur gefiltertes, abgekochtes oder destilliertes Wasser verwendet werden.

Inhalieren bei Erkältung und Erkältungsbad
Bei einer Erkältung zu inhalieren, kann die Symptome zusätzlich bekämpfen. Dabei ist gar nicht so wichtig, ob man Tee, Salz oder Öle ins Wasser gibt. Die Wirkung entsteht durch den Dampf, der die Schleimhäute beruhigt und die Durchblutung steigert. Das Inhalieren sollte etwa zehn bis 20 Minuten dauern und Sie sollten anschließend nicht gleich nach draußen gehen. Das gilt ebenso für ein zehn- bis 20-minütiges Erkältungsbad, das die Durchblutung fördert und die Muskeln entspannt. Raucher sollten versuchen, auf Zigaretten zu verzichten, solange sie erkältet sind und auch Passivrauchen minimieren, um die Atemwege nicht zusätzlich zu reizen.

Antibiotika bei Erkältung
Die Behandlung mit Antibiotika ist bei einer gewöhnlichen Erkältung nicht nötig. In den allermeisten Fällen wäre das auch gar nicht hilfreich. Die meisten Erkältungen entstehen durch Viren, gegen die Antibiotika nicht helfen. Der Einsatz von Antibiotika kommt nur dann in Frage, wenn die Symptome stark sind, Fieber über 38,3 Grad vorliegt, die Beschwerden im Verlauf eher zu- als abnehmen oder Erkrankte andere Leiden haben wie eine chronische Lungenerkrankung oder ein nicht funktionierendes Immunsystem haben. Wenn manche Ärzte bei einer Erkältung Antibiotika verschreiben, so tun sie das, um zusätzliche Infektionen durch Bakterien zu bekämpfen.

Hausmittel gegen eine Erkältung
Bei einer Erkältung sollten Erkrankte darauf achten, genügend zu trinken. Daneben gibt es eine Vielzahl an Hausmitteln. Allerdings ist die Wirksamkeit von Hausmitteln selten wissenschaftlich gesichert. Über viele Generationen hinweg hat sich ihr Einsatz jedoch bewährt, um die Leiden der Patienten zu lindern.

Erkältungstee und andere häufig genutzte Hausmittel

Ein Erkältungstee aus Holunderblüten mit Honig soll zum Beginn eines Infekts ein heilsames Schwitzen auslösen.
Mund, Nase und Rachenraum mit Kochsalzlösung auszuspülen, soll die Schleimhäute desinfizieren.
Zwiebelsaft aus einer mit Zucker oder Honig übergossenen und aufgekochten gewürfelten Zwiebel soll gegen Husten helfen.
Ein Brustwickel aus einem Leinentuch, das in kaltes Wasser gelegt, ausgerungen und in ein trockenes Frotteetuch umwickelt wurde, soll Schleim in den Atemwegen lösen.
Die aus einem gekochten Suppenhuhn gewonnene Hühnersuppe soll gegen Infekte aller Art helfen.
Eine heiße Zitrone mit Honig soll ebenfalls helfen, die Schleimhäute zu beruhigen.

Neben den Hausmitteln kann die zusätzliche Einnahme von Zink gegen eine Erkältung helfen. Wer 75 Milligramm pro Tag zu sich nimmt, nachdem die ersten Symptome aufgetreten sind, kann damit die Dauer der Erkältung und auch die Stärke der Symptome verringern. Es ist allerdings nicht ratsam, Zink präventiv einzunehmen, um Erkältungen ganz zu vermeiden.

Dass es ebenfalls hilft, Vitamin C zu sich zu nehmen, wenn sich eine Erkältung anbahnt, ist nicht belegt. Dennoch sollte man darauf achten, dass in der Nahrung genügend Vitamin C enthalten ist. Besonders in der Winterzeit bauen Gemüse, Obst, Säfte und Smoothies einen natürlichen Schutz gegen eine Erkältung auf.

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Erkältung in der Schwangerschaft
Schwangere sind besonders häufig von Erkältungen betroffen. Das Immunsystem konzentriert sich darauf, den Fötus zu schützen. Das macht die Mutter etwas anfälliger für Infekte. Eine Erkältung in der Schwangerschaft ist fürs Baby aber nicht gefährlich.

Bei Schwangeren ist es etwas schwieriger eine Erkältung zu erkennen, da sich der Körper ohnehin verändert. So klagen etwa die Hälfte der Frauen in der 19. und bis zu 80 Prozent in der 31. Schwangerschaftswoche über Atembeschwerden. Dies hängt aber mit der Belastung des Kreislaufs und nicht mit einer Erkältung zusammen. Husten und Fieber allerdings sind keine Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft und sollten untersucht werden.

Trotz der generellen Vorsicht gegenüber Medikamenten in der Schwangerschaft, kann die Frau manche Mittel einnehmen, um Erkältungssymptome zu lindern. Dazu gehört Paracetamol. Zu Ibuprofen raten Ärzte nur in den ersten beiden Trimestern. Auch Nasensprays darf die Frau verwenden. Einfache Salzwasser-Sprays sind den abschwellenden Sprays mit Wirkstoffen vorzuziehen. Bei Medikamenten wie Sprays gilt allerdings unbedingt, sie für einen kurzmöglichsten Zeitraum zu nehmen und dies in jedem Fall vorher mit dem betreuenden Arzt abzusprechen.

Grundsätzlich sind bei einer Erkältung in der Schwangerschaft nichtmedikamentöse Behandlungen vorzuziehen. Das gilt auch für die Zeit nach der Geburt, wenn Mütter stillen. (Hinweis: Eine Analyse von Medikamenten und deren Einfluss auf die Leibesfrucht in der Schwangerschaft und das Baby während der Stillzeit bietet die Berliner Charité unter www.embryotox.de an.)

Wie lange ist eine Erkältung ansteckend?
Eine Erkältung ist eine durch Viren ausgelöste Infektion. In etwa einem Drittel der Fälle sind Rhinoviren die Ursache. Insgesamt haben Ärzte aber bereits über 200 verschiedene Viren ausfindig gemacht, die eine Erkältung verursachen können.

Zwar können die Viren auch in Form von Tröpfchen übertragen werden, wenn Erkältete in überfüllten öffentlichen Plätzen wie Bus oder Bahn husten und niesen. In den meisten Fällen erfolgt die Ansteckung jedoch über die Hände, wenn sie einem Erkälteten die Hand geschüttelt haben. Beim Reiben von Augen oder Nase gelangen die Viren in den Atemtrakt. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Symptome, beträgt ein bis zwei Tage. Der wichtigste Schutz vor einer Erkältung besteht daher in regelmäßigem Händewaschen oder dem Verzicht auf körperlichen Kontakt, etwa bei einer Begrüßung.

Erkältete sind besonders in der Anfangszeit und in den ersten ein bis zwei Tagen, nachdem die ersten Symptome aufgetreten sind, ansteckend. In dieser Zeit scheidet der Körper die Viren aus. Dabei können sie über Husten und Niesen zu anderen Menschen oder beim Naseputzen auf die eigenen Hände gelangen.

www.focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/erkaeltung-wie-sie-symptome-schnell-wieder-loswerden



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